2. Katze im Haus

[Johi]

Hallo Forum,

ich habe mich bei Euch angemeldet in der Hoffnung das Ihr mir helfen könnt.
Letzte Woche bekam ich einen 8 Wochen alten Kater, aber meine Katze mag irgendwie nicht...
Problem dabei war, die Mutter hatte den kleinen Kater angegriffen und ihn verstoßen.
Deshalb habe ich ihn aufgenommen.

Meine erste Katze heißt Mimi. Sie ist inzwischen 5 Jahre alt und seit dem ich sie kenne/habe ist sie extrem schüchtern, ängstlich und noch sehr verspielt. Streicheln darf ich sie nicht, das mag sie nicht. Nur wenn sie will, kommt sie mal wenn ich am PC sitze und legt sich vor die Taststatur, dann darf ich sie streicheln. Das ganze geht dann 2 Minuten, dann geht der Schwanz hin und her und sie verschwindet wie von der Tarantel gestochen. Jedesmal wenn es an der Tür klingelt ist sie erstmal weg. Dann schaut sie immer erst vorsichtig nach wer da kam. Passt der Besuch ihr bleibt sie, passt er nicht sieht man sie min. 3 Stunden nachdem der Besuch wieder weg ist, erst wieder.

Letzte Woche kam der kleine Kater Sammy. Er ist das absolute Gegenteil. Er ist immer bei, mir lässt sich streicheln und schläft dabei ein. Er fremdelt auch nicht und nach der Mutter hat er auch noch nicht gemaunzt.

Als ich letzte Woche mit dem Sammy in seiner Transportbox zuhause ankam. Habe ich ihn erstmal in die Küche gestellt. Kurz darauf kam Mimi, sie schnupperte an der Box und sah hinein. Plötzlich fing sie an zu fauchen und zu grummeln. Danach war sie weg. Sie legte sich in ihr Bett und grummelte und fauchte alles und Jeden an, der in ihr Blickfeld kam. Aber Sammy lässt sich dadurch nicht stören.

Könnt Ihr mir einen Tipp geben wie ich die zwei aneinander gewöhne?
Oder soll ich dem Ganzen seinen Lauf lassen und warten bis Mimi von sich aus auf ihn zugeht?

Seid einer Woche hält sie sich nurnoch im Wohnziimmer auf.
Manchmal kommt sie raus und schaut umsich. Wenn sie Sammy sieht, Facht ssie und rennt weg.
Mir kommt es so vor als hatte sie Angst vor ihm.

Mir ist aber noch etwas aufgefallen.
Mimi war immer klein und Zierlich. Jetzt kommt es mir so vor als hätte sie sehr drastisch zugenommen.

[Katzelotte]

Hallo Johi und herzlich Willkommen hier im Forum

Ich möchte am Anfang direkt sagen: Geduld...Geduld...Geduld...

Das kann sich über viele Wochen hinziehen.

Ich zitiere hier mal, was gerne in solchen Fällen immer gesagt wird:
Stell Dir vor, es klingelt und es steht jemand mit seinem Koffer vor der Tür und sagt: "Ab heute wohne ich hier".
Da wärst Du sicher auch nicht direkt begeistert. So wird es Deiner Katze auch gehen.
Sie war bis dato die Alleinherrscherin und da kommt etwas Kleines mit einem fremden Geruch in ihr Revier.
Klar ist sie sauer.
Jede Katze reagiert da anders. Deine zieht sich zurück und murrt alles an. Auch Dich.

Wie reagiert denn der Neuzugang auf Deine Katze? (Wie heißen sie übrigens?).
Greift Deine Katze den Kleinen an?
Wieviele Katzenklos hast Du?
Ist die Katze eine Freigängerin?
Wie hast Du die Futtersituation geregelt?

Ganz wichtig ist, dass Deine Katze weiterhin das Gefühl hat, dass sie bei Dir an erster Stelle steht und sich eigentlich für sie sich nichts geändert hat.

Schau mal hier in dem Thread Zusammenführung rein. Les es Dir in Ruhe durch und bei Fragen "Immer her damit".

[Johi]

Fragen von Katzelotte:

Wie reagiert denn der Neuzugang auf Deine Katze? (Wie heißen sie übrigens?).
Der kleine hat gar keine Angst vor ihr. Er möchte am liebsten auf sie zugehen.
Die große heißt Mimi, ist 5 Jahre alt und kastriert.
Der kleine heißt Sammy ist jetzt 9 Wochen alt.
Greift Deine Katze den Kleinen an?
Nein, dies macht sie nicht. Wenn sie mal aus dem Wohnzimmer rauskommt und ihn sieht faucht sie und grummelt und rennt schnellstmöglich weg. So als hätte sie Angst vor ihm.
Wieviele Katzenklos hast Du?
Mimi hatte vorher 2 Klatzenklos. Bevor ich Sammy bekommen habe, habe ich ihm ein seperates Klo gekauft, was er auch regelmäßig nutzt. Manchmal benutzt er auch das zweite Klo von Mimi.
Ist die Katze eine Freigängerin?
Nein, sie ist eine reine Wohnungskatze. Sie möchte auch gar nicht raus. Ich kann sämtliche Fenster aufhaben (EG) und sie setzt sich ans Fenster und macht keine Anstalten rauszugehen.
Wie hast Du die Futtersituation geregelt?
Sammy hat seine 2 Eigenen Näpfe (1X Trocken und 1X Nass) Bei Mimi sieht es genauso aus.

Ganz wichtig ist, dass Deine Katze weiterhin das Gefühl hat, dass sie bei Dir an erster Stelle steht und sich eigentlich für sie sich nichts geändert hat.
Dies versuche ich. Nur leider lässt Mimi nicht immer jemand an sich ran.


Seit einer Woche hält sich meine Mimi nur noch im Wohnzimmer auf.
Da bin ich hingegangen und habe ihr ihre zwei Futternäpfe gegeben und ihr ein Klo hineingestellt.
Wassernapf ist sowieso immer im Wohnzimmer. (Habe mehrere Wassernäpfe in der Wohnung verteilt, da mir mal gesagt wurde dass der Wassernapf nicht direkt neben dem Futter stehen soll)
Ich versuche Sammy momentan so viel wie möglich aus dem Wohnzimmer fernzuhalten, damit Mimi ihre Ruhe und vor allem einen Rückzugsort hat.

Von einem bekannten habe ich den Tipp bekommen ich solle es mal mit Felifriend versuchen.
http://tiershop.de/Katzen/Katzenarznei/Verhalten-Stress/Felifriend.html?listtype=search&searchparam=Felifriend
Soll ich es damit wirklich mal versuchen?
Ich habe mir eine Flasche gekauft, aber noch nicht wirklich versucht. Ich hatte es Testweise auf meine Hand gesprüht und verrieben. Mimi scheint auch darauf positiv zu reagieren.

[hildchen]

Da würde ich es doch gleich mit Feliway versuchen, das ist ein Teil, das in die Steckdose kommt und konstant diesen Pheromonduft abgibt. Ist vielleicht effektiver als ein Spray, das Du nur hier und da einsetzen kannst.
Was Du ihr auch zur Unterstützung ihres Selbstbewusstseins geben kannst, ist Zylkene, ein Nahrungsergänzungsmittel, das Du über das Futter gibst, es ist mit der Katzenmuttermilch verwandt und hat eine ausgleichende Wirkung. Du bekommst es beim Tierarzt oder über das Internet. Ich denke, das würde ihr gut tun.

Und wie gesagt, Geduld ist das Wichtigste, so lange es keine Angriffe gibt, geht alles voran, wenn auch langsam.

[Katzelotte]

Hallo Johi,

Ein Pheromon-Stecker kann gut helfen.

Auf das Zylkene schwören viele Tierhalter. Dieses Nahrungsergänzungsmittel wird - wie schon gesagt - über das Futter gestreut und ist absolut geschmacklos. Das wäre eine gute Sache für Mimi, da sie ja eh etwas "eigen" ist. Evtl. taut sie dann auch dir gegenüber etwas auf.

Gut ist, dass Sammy keine Angst vor Mimi hat. Das ist GsD der Segen der Jugend. Sie sind sehr unbedarft und lassen sich so schnell nicht entmutigen. Das Mimi den Kleinen nicht angreift, ist auch ein gutes Zeichen. Denn bei Katzen gibt es keinen Welpenschutz und wenn sie es wirklich ernst meinen würde, hätte sie ihn schon verkloppt.

Ich glaube auch nicht, dass Mimi Angst vor Sammy hat, sie hat einfach keinen Bock auf ihn.

Das mit den Katzenklos hast Du sehr gut geregelt. Die Faustregel ist ja, immer ein Klo mehr als Katzen. Das passt also.

Auch wenn Mimi nicht immer jemand an sie ranläßt, kannst Du ihr ein gutes Gefühl geben mit vielen lieben Worten und öfters mal ein Leckerchen.

Du solltest versuchen, sie gemeinsam zu füttern, heißt in einem Zimmer. Anfänglich noch weit auseinander und von Zeit zu Zeit die Distanz immer mehr verringern.

Ebenfalls kannst Du mal versuchen, beiden etwas Thunfischsaft (kein Öl) auf die Pfoten zu geben. Sie werden sofort anfangen, sich zu putzen. Putzen ist ein entspanntes Zeichen.

Tausche öfters die Zimmer. Wenn Mimi jetzt immer im Wohnzimmer ist, kann der Kleine den Rest der Wohnung als sein Revier festmachen und Mimi macht das gleiche mit dem Wohnzimmer. Das ist nicht gut. Auch mal Mimi raus aus dem Wohnzimmer und den Kleinen dort belassen. Türe zu, damit Mimi den Rest der Wohnung evtl. wieder markieren (Kinnmarkieren, nicht Harn) kann.

Rückzugsorte kannst Du auch schaffen, indem Du viele Kartons aufstellst, wo man sich verstecken kann. Plätze schaffen, die erhöht sind und wo Sammy evtl. noch nicht hoch kann. Decken über Stühle, wo man sich drunter verstecken kann.

Ansonsten kann ich Dir nur sagen, Du brauchst sehr viel Geduld. Doch dass bis dato keine aggressive Haltung von Mimi entstanden ist, ist ein gutes Zeichen.

Ach ja, evtl. kannst Du Mimi mal mit einem Handtuch abreiben und danach Sammy. Umgedreht auch.

Wie sind denn die Nächte? Ist alles ruhig?
Wenn Du tagsüber nicht zuhause bist, läßt Du sie zusammen?

[Johi]

Kurzer Zwischenbericht.

Vorgestern ging ich ins Wohnzimmer, passte aber auf das Sammy nicht mitging.
Als ich drin war hat er es doch geschaffft irgenwie ins Wohnzimmer zu huschen.
Mimi lag ca 5M weiter weg unter einem Stuhl.
Sie hatte nicht gefaucht oder gegrummelt.
Sie sah ihm ca 10 min beim Spielen zu.
Erst als er sich ihr auf 2M näherte fing sie an zu Fauchen.
Ich musste Sammy dann wegnehmen, erwollte schnurstraks auf sie zu.

Heute Abend ist Sammy auch wieder mit reingehuscht.
Mimi lag auf der Fensterbank.
Als sie Sammy sah wollte sie flüchten und schlug einen falschen weg ein.
Sie prallte mit ihm zusammen.
Sie machte einen Satz mit allen vier Pfoten gleichzeitig.

Langsam glaube ich wirklich daran das meine Mimi Angst vor dem kleinen hat.

PS: Seid 2 Wochen liegt sie nun nur im Wohnzimmer.
Sie kommt mir sehr groß und dick mittlerweile vor.
Bevor Sammy da war, war sie eine kleine zierliche Katze mit 4,5 Kg.
Heute konnte ich sie auf den Arm nehmen, gefühlte 7Kg

[Hollyleaf]

Hmmm... ein Auf und Ab.
Hast du es mal mit Feliway versucht, wie dir hier vorgeschlagen wurde?

[Katzelotte]

Hallo,

Erst als er sich ihr auf 2M näherte fing sie an zu Fauchen.
Ich musste Sammy dann wegnehmen, erwollte schnurstraks auf sie zu.

Hast Du die Befürchtung, dass Sammy Deiner Mimi was tut oder eher umgekehrt?
Denn irgendwann müssen sie mal einen Kontakt haben. Vielleicht merkt Mimi dann auch, dass Sammy ihr nichts tut.
Nur weil sie faucht, heisst das nicht, dass auch irgendetwas Schlimmes passieren würde. Du bist ja dabei und könntest die Situation ja direkt klären.
Doch gib ihnen auch mal die Chance, sich anzunähern.

Seid 2 Wochen liegt sie nun nur im Wohnzimmer.

Hast du die Idee mal verfolgt, die Zimmer zu wechseln, damit sich keine festen Reviere manifestieren?
Denn das wäre eine ungünstige Situation.

Zwei Wochen sind noch nicht viel.

Erzähle doch mal, wie Du die Zusammenführung der Beiden forcierst.