Ich möchte euch von einem Buch berichten, dass ich gerade lese und welches mich sehr erschüttert! Falls dieser Beitrag hier nicht reinpasst, so verschiebt ihn doch bitte dahin, wo ihr ihn hinhaben möchtet
Endzeit für Tiere
In grausamen Experimenten zum Meßinstrument degradiert, als Nutztier zur Maschine entstellt, als Haustier krankgezüchtet und einbetoniert, als Wildtier von der Ausrottung bedroht und als Denkmal seiner selbst in Zoos ausgestellt – das ist das Schicksal, das wir den Tieren dieser Erde bereitet haben. Und derweil gilt es immer noch als schick, wenn sich Damen in Nerzhäute einwickeln, Politiker und Zahnärzte zur Jagd auf die letzten Elefanten oder Bären ausrücken oder das einheimische Wild nebst Katzen und Hunden abknallen, es gilt als fein, das weiße Fleisch gemarterter Kälbchen zu verzehren, und für wissenschaftlich verbrämte Tierquälerei kann man sogar den Nobelpreis bekommen. Das Leiden der Tiere schreit zum Himmel, aber der Himmel ist abgeschafft. Der Mensch führt einen einseitigen und erbarmungslosen Krieg gegen die Tierwelt. Tierschutz in einem neuen und umfassenden Sinn muß das Anliegen aller werden. Die Befreiung der Tiere ist ein notwendiger Akt der Gerechtigkeit wie einst die Befreiung der Sklaven.
Hier von mir noch ein ausgewählter Auszug aus dem Buch, welcher mich besonders traurig und wütend gemacht hat (nichts für schwache Nerven)
"Tricks vertraute Jedermann"
Ich werde niemals den BLick in den Augen des Hundes, den sie Tricks nannten, vergessen, als er, kurz bevor er starb, entdeckte, das einige Menschen Hunde tätscheln, nur um einen Platz zu finden, um sie zu schneiden. Es war in der Schreckenskammer der Vivisektoren, wo ich Tricks begegnete, einem freundlichen, lustigen Gesellen, klug und hübsch dabei, zweifellos der verlorene Lieblind eines liebevollen Kindes, das ihn geduldig monatelang Kunststücke gelehrt hatte.
Bis zur letzten Woche habe ich in diesem Hause des Schreckens gearbeitet und habe Hunderte von Hunden beobachtet, die wie Tricks verstümmelt, gefoltert und niedergemetzelt wurden. Schließlich konnte ich es nicht länger aushalten und gab die Stellung auf.
Als Laboratoriumstechniker für drei Monate in <Billings Memorial Hospital> an der Universität von Chicago lernte ich die Geheimnisse der medizinischen Gemetzels kennen, eines rücksichtslosen Mißbrauchs in Chicago, weil diese Stadt den Vivisektoren Massenüberfälle auf die Hunde in dem städtischen Hundestall erlaubt. Als ich meine Arbeit in dem Lager auf der Südseite begann, erhielt ich eine Warnung. Carl H. Laester, Assistent des Chefchirurgen Dr. Dallas R. Phemister, sagte mir:
"Denken Sie daran, dass Sie niemandem etwas über die Art der Arbeit hier oder über Dinge, die Sie sehen, erzählen dürfen. Vivisektionsgegner sind leicht erregbar und könnten uns Schwierigkeiten bereiten!"
Mir wurde weiter erzählt, das alle Tiere betäubt würden, dass es da keine Schmerzen gäbe- absolut kein Leiden und ich glaubte es- bis ich Tricks und hunderte anderer Hunde sterben sah.
Viele der edlen Tiere, die in des Vivisektors Käfig endeten- große Dänen, Cockerspaniels, Schäferhunde, Scotchterrier und andere Rassen-, hatten sich zweifellos aus freundlichen Händen verirrt.Wenn das Chicagoer System in der Behandlung der Hunde nicht so grausam und altertümlich wäre, hätten diese Lieblinge leicht identifiziert und rasch wieder an ihre Besitzer zurückgegeben werden können.
Es ist jetzt nicht leicht, daran zu denken- in das stumme, hilflose Elend der gemarterten Tiere, denen man nicht einmal das Recht zugestand, Schmerzensschreie zu äußern. Ihre Stimmbänder wurden wohlüberlegt durchschnitten, damit man ihre Schreie nicht hören sollte.
Ich sah einige der schönsten Hunde Chicagos, wie sie auf dem Operationstisch festgeschnallt wurden, um tausend Tode zu erleiden. Ich sah, wie einige Hunde ohne jede Betäubung aufgeschnitten wurden. Ich sah, wie Hunde nach grausamstem chirurgischem Eingriff wieder zugenäht und in den Käfig gestoßen wurden, wo sie sich stundenlang vor Schmerzen wanden, bis der Tod sie erlöste.
Ich sah Hunde die Schreckenskammer schwanzwedelndbetreten in der allerfreundlichsten Absicht, um sie wahnsinnig vor Schmerz und Wut wieder zu verlassen.
All dieses sah ich in der Schreckenskammer- und mehr, viel mehr.
Aber es war der Blick von Haß und Qual in den Augen von Tricks, der mich nachts wachhielt und endlich zu meinem Entschluß führte, diese Art von Arbeit aufzugeben. Menches Kind würde seine Chance, Präsident zu werden, aufgegeben haben, um Tricks zu besitzen. Seine großen freundlichen Augen und seine ruhige Würde gewannen die Achtung der zynischten Wärter.
Beschäftigt, wie wir waren, fanden wir doch Zeit, Tricks spielen zu lassen. Er tat alles auf Kommando- einen Ball fangen, bitten, in einer Ecke auf zwei Beinen sitzen, <sprechen>, eine große Strecke auf seinen Hinterbeinen laufen, den Kopf stolz zurückgeworfen.
An diesem Morgen war er besonders lustig aufgelegt. Er wedelte mit dem Schwanz und sprang voll Freude in meine Arme, als ich an seinem Spezialkäfig erschien, um ihn auf Anweisung von Dr. Phemister für die Chirurgie vorzubereiten.
Im Laboratorium nahm ich ihn in die übliche Behandlung. Zuerst wurde er gewogen und dann wurden alle vier Beine so auf dem Tisch festgebunden,, dass er ausgestreckt auf den Rücken lag, in der Form eines ausgebreiteten Adlers. Dies alles war grausam und schmerzvoll, aber der Hund fügte sich willig, als ob er erwartete, einen neuen Trick oder ein neues Spiel zu erlernen. Tricks vertraute Jedermann.
Während ich dabei war, die Äthermaske vorzubereiten, stieß Dr. Phemister eine Nadel in das Hinterbein des Hundes, um den Blutdruck zu messen. Tricks stieß einen markerschütternden Schrei aus. Er versuchte wie rasend aufzustehen, aber seine Fesseln hielten fest. Seine Augen traten vor Entsetzen heraus und er winselte mitleiderregend. Der Chirurg gab ihm einen schwungvollen Schlag mit der Hand und schimpfte: Halt`s Maul!
Der Chirurg zog seine Nadel hervor, die ungefähr 4 Zoll lang war und ungefähr die Dicke einer Nähmaschienennadel hatte.Da wusste ich, dass es beschlossen war, Tricks anstelle von Äther eine Rückratbetäubung zu geben. Dabei wird Novocain in das Rückenmark eingespritzt, um ihn unempfindlich gegen Schmerzen zu machen. Zur Vorbereitung wurden Tricks die Vorderbeine zusammengeschnürt und zwischen seine Hinterbeine geklemmt, so dass sein Körper wie eine Brezel verzerrt war. 10 Minuten lang versuchte der Arzt, die Einspritzung zu machen, aber er konnte die geeignete Stelle nicht finden. Schließlich gab er es auf und ordnete an: <Geben Sie ihm Äther>
Ich brachte die Äthermaske üer die Schnauze des Hundes und befestigte sie hinter seinen Ohren. Tricks wusste jetzt, dass es kein Spiel war. Er sträubte sich. Aber all sein Kämpfen brahcte ihm nichts ein als einen neuen Faustschlag auf den Kopf.
Nachdem der Äther gewirkt hatte, begann der Arzt, Tricks linkes Bein zu traumatisieren. Das ist ein feienr Ausdruck für: er begann, es zu Brei zu schlagen. 15 Minuten lang hämmerte der Doktor mit dem Punktionshammer auf das Glied ein, hart genug, um einen Nagel in eine Planke zu schlagen. Mir wurde erzählt, dass dies ein Schockversuch sei, um zu zeigen, dass viel Flüssigkeit den Körper verlässt und an die traumatisierte Stelle fliesst. Während all diesem bewegte sich der Hund ruhelos. Endlich öffnete Tricks seine Augen- ungefähr 10 Minuten, machdem ich die Äthermaske entfernt hatte. Sie waren trübe, glasig und schmerzvoll wie Augen eines verwundeten Adlers. Da war aber noch etwas anderes, was ich sah: ein Blick, denich niemals vorher bei Tricks gesehen hatte - ein Blick von Hass und Wut.
Grimmig kämpfte er, um sich zu befreien, aber das Zerschlagen seines Beines hatte seine Lebenskraft verbraucht. Endlich lag er still voll völliger Erschöpfung. Der Doktor sah, dass er den Blutdruck nicht auf die gewohnte Weise konnte. Da war nur eines zu tun, und er tat es- in das unzerschlagene Bein schneiden, um die Schenkelarterie bloßzulegen. Tricks stöhnte schwach, am ganzen Körper zitternd. Mit einer Sinde suchte der Chirurg in der offenen Wunde nach der Ader. Als er sie gefunden hatte, stach er hinein, um den Blutdruck zu messen.
Der Arzt sagte: "Gut, wir werden jede Stunde den Blutdruck messen" Er verließ das Labor. Tricks auf dem Tisch mit einer schrecklichen offenen Wunde zurücklassend. Tricks öffnete ein- oder zweimal die Augen, machte aber keine Anstrengung, sich zu bewegen. Als der Arzt zum zweiten Messen zurückkam, stellte er fest, dass es zu spät war, Tricks war tot.
Aber da war noch eine Arbeit im Namen der Wissenschaft zu tun. Der Arzt schnitt den Körper in zwei Hälften, dann schlitzte er jedes Bein auf und untersuchte das Glied, das traunatisiert worden war.
Jetzt ordnete er an: "Nehmen Sie ihn fort!"
Was von dem Hund, den sie Tricks nannten, geblieben war, karrte ich fort zur Eisbox. Es wurde zusammengepackt mit etwa 100 anderen Hunden, die wie Tricks verstümmelt, gefoltert und niedergemetzelt waren.
Dies ist ein Bericht über die Grausamkeiten der Vivisektoren in Chicago. Der Bericht wurde gegeben von Charles Voytach, der als Techniker in dem Vivisektionslaboratorium angestellt war. Er verließ das Laoratorium, weil er es nicht mehr länger ertragen konnte. Er nennt es Chicagos Schreckenskammer
Warum habeich jetzt den ganzen Text abgeschrieben? Weil es mich so sehr erschüttert hat und ich nie gedacht hätte, dass es dort so grausam zugeht. Das ganze Buch erzählt vom unendlichen Leid der Tiere, doch dieser Abschnitt ist der Schlimmste. Nach diesem Buch sieht man die Welt mir anderen Augen. Ich weiß, dass es in diesem Absatz nicht um Katzen geht, aber auch mit ihnen wird so etwas getrieben. Zwar ist das Buch schon ein paar Jahre alt, aber ich glaube kaum, dass sich da sehr viel verändert hat.
Lieber kleiner Tricks, auch wenn Du schon viele Jahre im Regenbogenland bist, ich wünsche Dir alles Gute (und allen anderen gequälten Tieren auch)
Buch: Endzeit für Tiere von Sina Walden und Gisela Bulla