Das Horten von Tieren - Animal Hoarding - beschäftigt die Tierschützer. Seit drei Jahren steigt Beispielsweise die Zahl der Fundkatzen rasant. Ein Problem: Oft sparen sich Halter die Kastrationskosten.
Acht Katzen-Babys fielen einer Dorfbewohnerin in Neuenkirchen (Dithmarschen) auf. Die acht Wochen alten Tieren liefen verunsichert auf einer Weide - ausgesetzt von jemandem, der sich offensichtlich mit dem Nachwuchs seiner Haus katze überfordert fühlte. Die Anwohnerin rief das Ordnungsamt an, das wiederum bat den Tierschutzverein um Hilfe. Im Tierheim Tensbüttel-Röst erhielten die Kätzchen zunächst ein neues Zuhause, wurden vom Tierarzt untersucht, kastriert und geimpft. Es dauerte nicht lange, da konnten die jungen Katzen auch schon an Tierliebhaber vermittelt werden.
250 Fundkatzen wurden im vorigen Jahr allein in Dithmarschen aufgegriffen, insgesamt mussten 355 Tiere betreut werden. Von einer Katzenschwemme spricht aber nicht nur Ralf Klink (47), Vorsitzender des Dithmarscher Tierschutzvereins und zugleich Tierheim-Leiter. Auch andere Asyle im Land haben dieses Problem.
Mit 40 Katzen unter einem Dach
"Wir arbeiten ständig an der Grenze unserer Kapazitäten ", sagt Klink und stellt fest, dass seit 2009 deutlich mehr Katzen aufgenommen wurden als in den Jahren zuvor. "Die Leute lassen ihre Katze oft nicht kastrieren, scheuen die Kosten von 50 Euro bei einem Kater und bis zu 100 Euro bei einer Katze." Bekommt die Katze dann Nachwuchs, wissen die Halter nicht weiter. Zum Glück setzt nicht jeder einfach sein Tier aus, sondern sucht sich Hilfe. "Viele rufen aber erst an, wenn ihre Katze hochträchtig ist oder die Jungen schon da sind."
Ein stark wachsendens Problem ist zudem das sogenannte Animal Hoarding. "Bei einem Ehepaar lebten 40 Katzen im Haus, alle waren nicht kastriert", beschreibt Klink den jüngsten Fall und fügt hinzu: "Das sind meistens Menschen, die aus falsch verstandener Tierliebe die Katzen bei sich aufnehmen. Geld für Futter haben sie gerade noch, doch für den Tierarzt reicht es nicht." ...
Quelle + ganzer Artikel beim SHZ