Animal Hording - Wenn Tierliebe zum Problem wird

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Animal Hording - Wenn Tierliebe zum Problem wird

Beitragvon SONJA » 26.01.2012 09:38

Animal Hording - Wenn Tierliebe zum Problem wird

Das Horten von Tieren - Animal Hoarding - beschäftigt die Tierschützer. Seit drei Jahren steigt Beispielsweise die Zahl der Fundkatzen rasant. Ein Problem: Oft sparen sich Halter die Kastrationskosten.

Acht Katzen-Babys fielen einer Dorfbewohnerin in Neuenkirchen (Dithmarschen) auf. Die acht Wochen alten Tieren liefen verunsichert auf einer Weide - ausgesetzt von jemandem, der sich offensichtlich mit dem Nachwuchs seiner Haus katze überfordert fühlte. Die Anwohnerin rief das Ordnungsamt an, das wiederum bat den Tierschutzverein um Hilfe. Im Tierheim Tensbüttel-Röst erhielten die Kätzchen zunächst ein neues Zuhause, wurden vom Tierarzt untersucht, kastriert und geimpft. Es dauerte nicht lange, da konnten die jungen Katzen auch schon an Tierliebhaber vermittelt werden.

250 Fundkatzen wurden im vorigen Jahr allein in Dithmarschen aufgegriffen, insgesamt mussten 355 Tiere betreut werden. Von einer Katzenschwemme spricht aber nicht nur Ralf Klink (47), Vorsitzender des Dithmarscher Tierschutzvereins und zugleich Tierheim-Leiter. Auch andere Asyle im Land haben dieses Problem.

Mit 40 Katzen unter einem Dach

"Wir arbeiten ständig an der Grenze unserer Kapazitäten ", sagt Klink und stellt fest, dass seit 2009 deutlich mehr Katzen aufgenommen wurden als in den Jahren zuvor. "Die Leute lassen ihre Katze oft nicht kastrieren, scheuen die Kosten von 50 Euro bei einem Kater und bis zu 100 Euro bei einer Katze." Bekommt die Katze dann Nachwuchs, wissen die Halter nicht weiter. Zum Glück setzt nicht jeder einfach sein Tier aus, sondern sucht sich Hilfe. "Viele rufen aber erst an, wenn ihre Katze hochträchtig ist oder die Jungen schon da sind."

Ein stark wachsendens Problem ist zudem das sogenannte Animal Hoarding. "Bei einem Ehepaar lebten 40 Katzen im Haus, alle waren nicht kastriert", beschreibt Klink den jüngsten Fall und fügt hinzu: "Das sind meistens Menschen, die aus falsch verstandener Tierliebe die Katzen bei sich aufnehmen. Geld für Futter haben sie gerade noch, doch für den Tierarzt reicht es nicht." ...


Quelle + ganzer Artikel beim :arrow: SHZ


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Re: Animal Hording - Wenn Tierliebe zum Problem wird

Beitragvon Schuggi » 26.01.2012 22:39

Ich musste mich erstmal schlau machen, denn ich
habe was Animal Hoarding betrifft keine Erfahrung,
außer die üblichen Horrorberichte Berichte in Presse
und Medien. Und ich verabscheue es wenn Menschen
gebrandmarkt werden, war selbst schon Opfer solcher
Hetzattacken (Nachbarn, Schule der Kinder, u.s.w.)
als ich etliche Jahre mit einem Motorradclub unterwegs war,
das MSC Motorrad Sport Club bedeutet wurde ignoriert…
eine ccm starke Karre, Lederklamotten inkl. Kutte stehen
nicht zwangsläufig für eine kriminelle Vereinigung…
aber ruckzuck wurde man zum Outlaw abgestempelt!

Wikipedia erklärt Animal Hoarding folgendermaßen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Tierhortung

Wo fängt das krankhafte „Tiere“ sammeln an und wo
hört es auf? Bei jemanden der 5 Hunde und 4 Kaninchen in
einer 1 Zi. Wohnung hält, 170 Hamster in Käfigen, 35 Katzen
in seinem Haus oder 59 Schlangen im Keller?
Ich kann das nicht beurteilen und ich möchte das auch gar nicht!

Was Mehrtierhaltung unkontrolliert oder kontrolliert betrifft,
habe ich folgender Meinung und dazu stehe ich wie ein Fels in
in der Brandung selbst bei Windstärke 12!!!

Jeder kann sich in unserem Land so viele Tiere anschaffen
wie er will dagegen gibt es kein Gesetz in manchen Fällen
muss man auch leider sagen!!!
Wenn man sich Tiere anschafft egal welcher Art, dann muss
man auch gewährleisten können diese optimal zu versorgen,
und zwar in jeglicher Hinsicht.

Ein Beispiel, ich kann mir definitiv nicht mehr als 2 Katzen
und einen kleinen Hund leisten, klar hätte ich gern noch eine
weitere Katze oder kleinen Hund, das kann ich aber allein
aus Verantwortung den schon vorhandenen Lieblingen nicht
umsetzen, denn damit würde ich die bis Dato optimale Versorgung
angefangen beim Futter, über TA und alles andere gefährden,
zudem hätte ich die Befürchtung das ich ab einer bestimmten
Anzahl den einzelnen Pfötchen nicht mehr gerecht werden kann,
auch im punkt Aufmerksamkeit und Zuwendung.

Es gibt definitiv auch finanzielle Aspekte, ich gehöre zu den
Menschen die genau abwägen was im Rahmen des Möglichen
ist, ich rechne lieber einmal mehr durch als zu wenig, für mich
wäre es unerträglich Familie, Freunde oder wen auch immer
um finanzielle Hilfe bitten…wobei hier auch Ausnahmen
die Regel bestätigen, wie bei einem kurzfristigen Super Gau
den man beim besten Willen nicht einkalkulieren konnte,
und jeder Beteiligte weis das hat was mit großem Pech zu
tun und ist alles andere als alltäglich.

Es ist leicht zu sagen „ich bin ein Tierfreund, ich liebe Tiere
und ich möchte helfen wo ich kann, jemand muss doch was tun“,
aber es ist nicht immer leicht mit der Bürde von etlichen Tieren
die man sich ins Haus holt zu leben. Ein gut gefüllter Napf und
ein glänzendes Fell ist kein Garant dafür dass Tiere gut versorgt
sind, bei aller Tierliebe der Welt nicht!

Eines der wichtigsten Dinge wenn nicht sogar die wichtigste Sache
ist das ich meine Tiere grundsätzlich tierärztlich betreuen lassen kann,
d.h. ich gehe zum TA lasse meine Tiere vorsorglich testen, impfen,
kastrieren und im Krankheitsfall schnellstmöglich genau untersuchen und
behandeln! Nicht alles wird umgesetzt, wie testen oder kastrieren und
wenn ein Besi meint mit rollig brüllender Wohnungs Katze oder Duftmarke
eines Katers leben zu können auch gut, aber impfen ist einfach ein muss im Mehrkatzenhaushalt oder bei Freigängern, das ist nicht nur meine Meinung
sondern auch die der TÄ…man muss eine reine Wohnungskatze nicht
unbedingt gegen Tollwut impfen, oder eine Einzelkatze die auch eine
bleibt zwingend gegen Leukose, aber eine bestimmte Impfung
ist einfach umungänglich!

Tierliebe und Tierschutz fängt ohne wenn und aber mit dieser
Verantwortung an, und wer diese Regeln nicht einhalten kann
oder will aus welchen Gründen auch immer hat moralisch betrachtet
kein Anrecht ein Tier zu halten, geschweige denn einen kleinen Zoo!!!
Und Menschen die nicht in der Lage sind Situationen richtig einzuschätzen
oder zu beurteilen was Einzel und mehrfache Tierhaltung betrifft, ob nun durch
Krankheit oder Unwissen denen muss genauso geholfen werden, wie den
armen hilflosen Tieren die dadurch zu traurigen Opfern werden!

Es bleibt ja immer etwas hängen wenn die Medien von ungeheuren
Situationen berichten, mir geht eine Reportage von einem Mann
aus Berlin nicht aus dem Kopf, der hatte in seiner Mietwohnung über
Jahre tausende von Wellensittichen, was man da sehen konnte begreife
ich bis heute nicht, erstrecht nicht wie es soweit kommen konnte und
das in einem Hochhaus. Die Nachbarn wussten es haben aber nichts
gesagt (trotz unendlicher Lärmkulisse) wollten sich nicht einmischen,
aber es gibt doch auch Freunde und Verwandte wie können die so etwas
ignorieren, ich verstehe so etwas einfach nicht…aber dann hat doch jemand
den Mund aufgemacht und der Mann war letztendlich froh über die
Hilfe, die Piepmätze wurden vom Tierschutz eingesammelt. Er durfte
ein paar behalten…darum habe ich die Befürchtung das war nicht
das letzte Mal das man etwas von ihm gehört hat…genau wie von
dem Kaninchenmann der trotz Haltungsverbot weiter gezüchtet hat
und der etliche Babys im Sofa vorm Tierschutz verstecken wollte, die
man zum Glück gefunden hat.
Bild
Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das was übrig
bleibt, wie unwahrscheinlich es auch wirken mag, die Wahrheit sein...

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Re: Animal Hording - Wenn Tierliebe zum Problem wird

Beitragvon sabina » 27.01.2012 13:09

animal hording ist auch ein psychisches problem und ein gesellschaftlichrs "syndrom".
meist sind die leute, die zu animal-hordern werden, vereinsamt und ausgegrenzt von unserer heutigen leistungsgesellschaft :(
die tiere geben diesen leuten trost, halt und einen sinn im leben. und dann gerät es ausser kontrolle und wird zur sucht.
erschreckend ist ja auch, das diese zustände meist nicht bekannt sind, das heisst, dass diese leute weder besucht noch von pflegeorganisationen gemeldet oder auf die missstände hingewiesen werden. in dem beitrag, wo der mann mit seinen tausenden von wellensttichen gezeigt wurde, war auch ein bericht über eine alte frau, die katzen gehortet hatte. die zustände waren unvorstellbar, alles verottet und hygienisch katastrophal. diese alte frau bekam besuche von einer pflegeorganisation, die für sie einkaufte. und keiner hat was gemeldet! :shock: :(
um dieses problem in den griff zu bekommen, müssten auch für die menschen hilfestellungen geleistet werden, z.b. im rahmen einer betreuung vor ort, die diese menschen auch psychisch unterstützt und auch gesellschaft leistet. bei uns in der schweiz gibt es z.b. einen psychosozialen dienst, der menschen mit psychischen problemen begleitet, diese besucht und mit ihnen redet und sie auch unterstützt in organisatorischen und medizinischen fragen. das gibt es aber, soviel ich weiss, nur in der stadt und auch nicht in jeder...
nur wenn man dieses problem von allen seiten her angeht, eben auch von der menschlichen seite aus, kann etwas verbessert werden. denn die ursache ist ein gesellschaftsproblem :(
und dazu müssten strenge kontrollen durchgeführt werden! denn diese leute, werden sich immer wieder tiere zulegen, das ist ein teufelskreislauf. werden tiere beschlagnahmt, fängt ein animalhorder sofort wieder mit sammeln an. deshalb sollte nebst der rigiden regelmässigen nachkontrolle auch eine psychotherapeutische massnahme zum tragen kommen.
nur so kann diesem ausser kontrolle geratenen helfersyndrom zu leibe gerückt werden.
Liebe Grüsse Sabina mit Morpheus und Aragon
und Cosmo und Victoria immer im Herzen

Ohne Katzen hört meine Welt auf, sich zu drehen

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Re: Animal Hording - Wenn Tierliebe zum Problem wird

Beitragvon Shy Lee » 01.02.2012 19:16

Schuggi hat geschrieben:

Eines der wichtigsten Dinge wenn nicht sogar die wichtigste Sache
ist das ich meine Tiere grundsätzlich tierärztlich betreuen lassen kann,
d.h. ich gehe zum TA lasse meine Tiere vorsorglich testen, impfen,
kastrieren und im Krankheitsfall schnellstmöglich genau untersuchen und
behandeln! Nicht alles wird umgesetzt, wie testen oder kastrieren und
wenn ein Besi meint mit rollig brüllender Wohnungs Katze oder Duftmarke
eines Katers leben zu können auch gut, aber impfen ist einfach ein muss im Mehrkatzenhaushalt oder bei Freigängern, das ist nicht nur meine Meinung
sondern auch die der TÄ…man muss eine reine Wohnungskatze nicht
unbedingt gegen Tollwut impfen, oder eine Einzelkatze die auch eine
bleibt zwingend gegen Leukose, aber eine bestimmte Impfung
ist einfach umungänglich!


Tierliebe und Tierschutz fängt ohne wenn und aber mit dieser
Verantwortung an, und wer diese Regeln nicht einhalten kann
oder will aus welchen Gründen auch immer hat moralisch betrachtet
kein Anrecht ein Tier zu halten, geschweige denn einen kleinen Zoo!!!




Also demnach hätte ich kein Anrecht darauf, meine Katzen zu halten?! :shock:

Ich habe nämlich vor knapp 2 Jahren einen damals 12 jährigen Kater aufgenommen, der noch nie in seinem Leben geimpft wurde, obwohl er Freigänger ist.
Das habe ich bei ihm auch nie nachholen lassen.

Zudem habe ich eine Rassekatze hier (allerdings reine Wohnungskatze), die ebenfalls nicht geimpft ist, da sie auf den Impfstoff vom Tierarzt allergisch reagiert, also nur homöopathisch geimpft werden kann.

Und meine anderen Katzen lasse ich auch nicht jedes Jahr impfen, weil ich z.B. finde, dass sowieso ZUVIEL geimpft wird.

Einerseits beschwerst du dich über die Vorurteile anderer Menschen, die Lederkluft und Motorräder mit Verbrecher gleichsetzen, schreibst, du möchtest dir kein Urteil über Leute bilden, aufgrund der Anzahl an Tieren, die sie besitzen, aber wer nicht impft, dem gehören keine Tiere?!

Sorry, kann ich absolut nicht nachvollziehen und hab ich auch kein Verständnis für. :roll:
Es grüßen Jenni mit Tiger, Aluka, Finch, MC Dreamy und Micky; Sternenkater Angel und Salem immer im Herzen

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Jones
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Re: Animal Hording - Wenn Tierliebe zum Problem wird

Beitragvon Jones » 01.02.2012 19:41

Ich kann durchaus nachvollziehen, daß ein Mensch zum "Tiermessi" wird.
Wer von uns würde nicht am liebsten alle dieser armen, zum Teil kranken und alten Wesen, ein zu Hause bieten wollen ?
Allerdings hält uns "Normalos" das logische Denken und das Vernünftige Kalkül, wie Schuggi auch schon geschrieben hat, davon ab, es zu tun.
Grundlliegend ist es auf jeden Fall ein gesellschaftliches Problem, daß "solche Zustände" überhaupt möglich sind. Weggucken und nichts unternehmen ist doch heutzutage ohnehin die fast schon generelle Verhaltensweise.
Schade drum, mir tun die Menschen und die Tieren leid!! Aus beiden könnten sicher, mit der richtigen Unterstützung, "vernünftige Zwei- bis Vierbeiner" werden.
Unabhängig von durchgeführten Imfpungen . Diese sind sowieso ein Theme für sich. Sowohl in der Veterinär, als auch in der Humanmedizin.
Liebe Grüße
Silke
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Re: Animal Hording - Wenn Tierliebe zum Problem wird

Beitragvon Sahmet » 02.02.2012 10:25

Jones hat geschrieben:Ich kann durchaus nachvollziehen, daß ein Mensch zum "Tiermessi" wird.


Ich kann es zwar - in Grenzen - intellektuell verstehen, aber wirklich nachvollziehen kann ich es nicht. Weil mein vorrangiges Bestreben in der "Tierhaltung" besteht darin, dass das Tier so glücklich wie möglich sein soll bzw. darf. Nur dann bin ich auch glücklich. Dazu muss man sich allerdings ein Mindestmaß an Einfühlungsvermögen erwerben, was - glaub ich - das Bestreben der Meisten hier ist :wink: Es sind natürlich alles nur Versuche, den optimalen Zustand kann es gar nicht geben, ist mir klar.

Shy Lee hat geschrieben:Und meine anderen Katzen lasse ich auch nicht jedes Jahr impfen, weil ich z.B. finde, dass sowieso ZUVIEL geimpft wird.

...da gebe ich Dir vollkommen recht!
(Unsere Katzen früher - vor ca. 40 Jahren - hatten als Freigänger nur die Grundimmunisierung und hatten nie Infektionen. Wir wussten früher davon gar nichts, dass man die Impfungen so oft auffrischen soll.)

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Re: Animal Hording - Wenn Tierliebe zum Problem wird

Beitragvon Sahmet » 02.02.2012 10:33

Schuggi hat geschrieben:Jeder kann sich in unserem Land so viele Tiere anschaffen
wie er will dagegen gibt es kein Gesetz in manchen Fällen
muss man auch leider sagen!!!


Tja - nach dem Gesetz sind Tiere Sachen, und man darf so viele Sachen haben, wie man Platz hat. Andererseits sind es - ein bißchen schizo - wieder besondere Sachen, da sie doch etwas mehr geschützt sind als andere Sachen.
Entschuldigt bitte den Zynismus, manchmal überkommts einen :roll:
Und Schuggi - ich weiß, dass das nicht Deiner Einstellung entspricht und Du hier nur die Tatsachen angesprochen hast!

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Re: Animal Hording - Wenn Tierliebe zum Problem wird

Beitragvon Jones » 02.02.2012 15:46

Ich meinte damit, nachvollziehen im Sinne von, daß wir Tierliebhaber doch am liebsten allen dieser armen Kreaturen ein schönes zu Hause bieten würden, wenn wir denn könnten.
Zum Glück hält uns unser Verantwortungsbewußtsein und Intellekt davon ab, dies zu tun.
So bieten wir, in unserem Rahmen und unseren Möglichkeiten, unseren Vierbeinern daß, was wir moralisch, organisatorisch, den Örtlichkeiten entprechend und finanziell, vertreten können.
Und daß ist schon sehr viel!!
Grüße
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Re: Animal Hording - Wenn Tierliebe zum Problem wird

Beitragvon Schuggi » 23.02.2012 18:12

@Shy Lee
Ich möchte Dir gern antworten es ging leider
nicht früher …
Was mich betrifft gibt es da schon einen kleinen
aber feinen Unterschied zwischen einem Vorurteil das
sich meist auf Mutmaßungen begründet,
und einer gefestigten Meinung deren Grundlage
auf Wissen basiert, sei es aus Erfahrungswerten
oder bestenfalls wissenschaftlich erwiesen. Es
gibt auch einen Unterschied zwischen dem schildern
einer Sachlage und einer Beschwerde, aber das ist jetzt
erstmal nicht so wichtig.

Ich habe geschrieben:

Tierliebe und Tierschutz fängt ohne wenn und aber mit dieser
Verantwortung an, und wer diese Regeln nicht einhalten kann
oder will aus welchen Gründen auch immer hat moralisch betrachtet
kein Anrecht ein Tier zu halten, geschweige denn einen kleinen Zoo!!!

Das ist der Kern meiner Aussage:
Eines der wichtigsten Dinge wenn nicht sogar die wichtigste Sache
ist das ich meine Tiere grundsätzlich tierärztlich betreuen lassen kann
und das habe ich zusätzlich angemerkt:

d.h. ich gehe zum TA lasse meine Tiere vorsorglich testen, impfen,
kastrieren und im Krankheitsfall schnellstmöglich genau untersuchen und
behandeln! Nicht alles wird umgesetzt, wie testen oder kastrieren und
wenn ein Besi meint mit rollig brüllender Wohnungs Katze oder Duftmarke
eines Katers leben zu können auch gut, aber impfen ist einfach ein muss im Mehrkatzenhaushalt oder bei Freigängern, das ist nicht nur meine Meinung
sondern auch die der TÄ…man muss eine reine Wohnungskatze nicht
unbedingt gegen Tollwut impfen, oder eine Einzelkatze die auch eine
bleibt zwingend gegen Leukose, aber eine bestimmte Impfung
ist einfach unumgänglich!

Das ist meine Meinung und die vertrete ich weiterhin, wäre
wahrscheinlich für einige Menschen akzeptabler oder mit mehr
Akzeptanz/Toleranz verbunden wenn ich sie einzig auf den Schwerpunkt
Animal Hording bezogen hätte…das kann ich aber nicht weil es
auch Fälle gibt die nicht auf eine psychische Krankheit
zurück zu führen sind. Da gibt es Unvernunft, Fehleinschätzung
und ähnliches, das die gleichen Probleme heraufbeschwören
können… eine nicht ausreichende Vorsorge und Versorgung…
und darum geht es doch letztendlich bei einer Haustierhaltung.

Ich habe keinen Einfluss darauf wie Halter mit ihren Tieren
umgehen, was sie machen lassen und was nicht…
Impfungen sind definitiv ein sehr kompaktes Thema für sich,
eine amerikanische Tierärztin vertritt seit Jahren anhand ihrer Studien
die Meinung das es ist nicht notwendig ist eine Katze jährlich impfen zu
lassen, um welchen Schutz es sich genau handelt kann ich nicht mehr
sagen.

Seit 33 Jahren versorge ich meine Tiere eigenständig und trage dafür
die alleinige Verantwortung, in diesem Zeitraum bin ich mit etlichen
Tierärzten zusammen getroffen, meine Haustierärzte und eine Menge
Notfalltierärzte. Jeder weis das bei einem TA Besuch die Anamnese
ein wichtiger Aspekt ist bei dem auch die Impfungen erörtert werden, da hat
es verschiedene Aussagen gegeben einer hielt dies und das für notwendig,
ein anderer nicht.
In einer Sache hat aber jeder Einzelne von ihnen denselben Standpunkt
vertreten, eine Impfung gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche sollte
unbedingt sein, bei Hauskatzen und erstrecht bei Freigängern.
Ich kann mir vorstellen das sich in dieser einen Angelegenheit alle
Tierärzte durch die Bank einig sind, wahrscheinlich nicht nur in Deutschland.
Man kann dieses spezielle Thema bei Interesse vielleicht in einem gesonderten
Thread behandeln, vielleicht gibt es sogar schon einen.
Nur eins noch… sollte ein Tier aufgrund einer Unverträglichkeit nicht geimpft
werden können, ist es ein unglücklicher Umstand den man Niemanden zum
Vorwurf machen kann, wenn jedoch ungeimpfte Freigänger täglich auf
Wohnungskatzen treffen die ebenfalls nicht geschützt sind kann ich das
nur als maximale Risikobereitschaft werten, Angesichts dessen das es
jeden Tag zu einem Super Gau kommen kann, handelt es sich definitiv
um potenzielle Opfer die auf der Strecke bleiben können…wie kann man
so etwas in Kauf nehmen wenn man sein Tier liebt?



Was mich persönlich betrifft…ich bin jemand der nicht Willens ist sich
auf ein „Russisch Roulette“ einzulassen, das gilt uneingeschränkt bei Mensch
und Tier! Für mich macht es Sinn Möglichkeiten zu nutzen um Gefahren im
Vorfeld entgegenzuwirken oder einzudämmen…ein Restrisiko bleibt immer,
das räume ich unbestritten ein! Ich bin auch davon überzeugt das man das
Schicksal nicht herausfordern oder womöglich begünstigen sollte.
Ich habe in meinem Leben des Öfteren Menschen getroffen die in ihrer
tiefsten Verzweiflung und auch Trauer die gleichen Sätze gesagt haben
„Ach hätte ich doch nur“ oder „Warum habe ich denn nicht“
es ist wirklich seltsam und hat tatsächlich etwas kurioses, man kommt an
keinem anderen Ort der Welt so schnell und freundlich mit wildfremden Menschen
ins Gespräch wie in der Wartezone einer Praxis oder Klink für kleine Haustiere…

Auch mir fällt es schwer für einige Dinge die sich auf dieser Welt zutragen
Verständnis aufzubringen, so sind wir Menschen nun mal veranlagt…
aber es ist schon eine wunderbare Vorstellung das allesamt an einem Strang
ziehen würden…
Denn dann gäbe es auch viel weniger Menschen die vereinsamt und ausgegrenzt
leben müssten, wie Sabina es erwähnt hat…und damit sicher auch weniger
Problemfälle des Animal Hording…
Bild
Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das was übrig
bleibt, wie unwahrscheinlich es auch wirken mag, die Wahrheit sein...



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