Bully ist krank

FIP (Feline Infektiöse Peritonitis), FIV (Feline Immunschwäche-Virus), Leukose, Immun- und Autoimmunkrankheiten, Erkältungskrankheiten, Katzenschnupfen

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mienekatze
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Beitragvon mienekatze » 18.04.2006 21:44

Liebe Heidi habe gerade gelesen das Bully krank ist und deine Vermutung hoffentlich bestätigt sich dein Verdacht nicht, ich habe einen 5 Monate alten Kater an FIP verloren. Hier etwas über FIP
Was ist FIP ?
FIP ist die Abkürzung für "Feline Infektiöse Peritonitis" (ansteckende Bauchfellentzündung)
Diese Krankheit wird durch ein Coronavirus übertragen. Katzen sind sehr anfällig auf dieses Virus, selbst vom Schwein ( TGEV) und vom Kaninchen (CCV) können sie von Viren angesteckt werden.
Diese Krankheit hat nichts mit Aids (HIV) , das von einem Retrovirus übertragen wird, gemeinsam. Die mit HIV verwandte Katzenkrankheit wird in einer anderen FAQ behandelt.

Was weiss man über diese Krankheit?

Schon recht viel. Trotzdem ist sie ein Thema bemerkenswerter Kontroversen und Verwirrung. Dies hat damit zu tun, dass die Krankheit in ihrem Verlauf sehr unterschiedliche Erscheinungsbilder zeigen und überdies von Fall zu Fall variieren kann.

Wie zeigt sich die Krankheit ?

Man unterscheidet bei dieser Krankheit zwei Verläufe; den nassen und den trockenen.
Häufig ist die nasse Form , bei der der Krankheitsverlauf beschleunigt ist. `Typisch ist dabei eine Zunahme des Bauchumfangs.
Die trockene Form kommt immer öfter vor. Dabei werden nur minimale Flüssigkeitsmengen gebildet. Der Krankheitsverlauf ist sehr verzögert, was eine Diagnose ebenfalls erschwert.
Ferner leiden die Katzen bei beiden Formen unter schwankendem Fieber, das nicht auf Antibiotika anspricht. Sie werden lethargisch, d.h. antriebslos, liegen oft herum und schlafen viel.
Später kommen Anorexie (Magersucht) und Gewichtsverlust dazu.

Besteht ein Ansteckungsrisiko für meine Katze ?

Falls Ihre Katze Freilauf hat und regelmässig Kontakt mit anderen Artgenossen hat, ja!
Die kleinsten Risikogruppen sind reine Wohnungskatzen in Einzelhaltung. Aber auch diese Katzen können am FIPV (FIP-Virus) erkranken
Bei beiden Geschlechtern ist die Krankheit gleich häufig anzutreffen. Allerdings scheint FIP altersabhängig zu sein. Die meisten kranken Katzen finden sich im Alter zwischen 6 - 12 Monaten. Dann flaut die Häufigkeit ab, hat ihren Tiefpunkt bei Katzen etwas über 5 Jahren und nimmt dann bei Katzen über 13 Jahren wieder zu.
Die Forschungen sind auf diesem Gebiet noch lange nicht abgeschlossen. Wahrscheinlich sind junge Katzen anfälliger, da ihr Immunsystem noch nicht stark genug ist. Bei alten Katzen lassen die Abwehrkräfte gegen eine Erkrankung nach.
Welche Krankheiten von der Katze auf den Menschen übertragen werden können, lesen Sie im Artikel über Zoonosen.

Wie wird die Krankheit übertragen ?

In den Ausscheidungen und Sekreten (Körperflüssigkeiten) der Katzen befinden sich die Viren. Selbst wenn die Krankheit bei der betreffenden Katze noch nicht ausgebrochen ist, kann sie ansteckend sein !
Die Viren überleben bei Raumtemperatur in trockener Umgebung zwei Monate, bei idealen Bedingungen (feuchtwarm) sogar mehrere Monate !
Schon 24 Stunden nach einer Ansteckung tritt das Virus in den Tonsillen (Mandeln) und im Dünndarm auf. Im späteren Verlauf der Krankheit breitet es sich auf alle Organe aus. Wohl bildet die Katze im Blut Antikörper, aber paradoxerweise besiegt sie damit nicht die Krankheit. Die Antikörper schützen sie nicht vor dem Tod - im Gegenteil:
Nur solche Katzen sterben an FIP, die im Blut schon Antikörper gebildet haben.

Gibt es einen Test ?

Es gibt zwar Tests, in denen Antikörper im Blut nachgewiesen werden können. Aber es kann dabei nicht unterschieden werden, gegen welche Krankheit die Katze Antikörper herausgebildet hat. Auf keinen Fall sollte man seine Katze nur auf Grund eines Bluttestes einschläfern lassen, wenn sie sonst fieberfrei und wohlauf ist.

Was hilft der Katze gegen die Krankheit ?

Ein möglichst starkes Abwehrsystem. Katzen mit einem sehr erfolgreichen Immunsystem entwickeln die Krankheit nicht aktiv. Das heisst also, dass die Krankheit bei ihnen nicht ausbricht. Trotzdem können sie Träger der Krankheit sein.
Obwohl experimentell noch nicht bewiesen, wird vermutet, dass diese Trägerkatzen von Zeit zu Zeit infektiöse Viren ausstossen ! Somit können sie für andere Katzen eine Ansteckungsquelle darstellen.

Wo tritt die Krankheit am häufigsten auf ?

Am stärksten betroffen sind Katzen aus Katzenheimen und Zuchten, also immer dort, wo viele Katzen auf kleinem Raum zusammenleben.
Durch strenge Hygienevorschriften kann man die Krankheit eindämmen, aber nicht ganz ausschliessen. Die Möglichkeit, dass sich in den Ausscheidungen der vielen Katzen FIP-Viren befinden, ist viel grösser als in einem Haushalt mit wenigen Katzen.
Und die Jungtiere sind von klein auf diesen Viren ausgesetzt und können sich infizieren.
Weitere Risikofaktoren sind Stress, Überpopulation, Parasiten und sogenannte "Konkurrenz-Krankheiten", speziell solche, die das Immunsystem schwächen und die Katze anfällig auf FIPV machen.
Es gibt daher insofern einen Zusammenhang zwischen der Leukämie (FelV) und FIP, als an Leukämie erkrankte Katzen nicht mehr genügend Abwehrkräfte haben, um FIPV erfolgreich abzuwehren.
Eine neuere Untersuchung zeigt aber, dass in FIP-verseuchten Katzenpopulationen die Leukämie nicht häufiger auftritt.

Kann man FIP heilen ?

Im Moment sind leider keine erfolgreichen Behandlungsmöglichkeiten vorhanden. Man kann den Krankheitsverlauf jedoch mit Medikamenten verzögern. Aber damit verlängert man nur die Leidenszeit der Katze.
Die Krankheit verläuft also immer über kurze oder lange Zeit tödlich. Und die Viren, die von der erkrankten Katze ausgeschieden wurden, bleiben noch monatelang in der Umgebung haften.

Elke Fleur und Zandro drücken Dir und Bully alle Daumen und Pfoten


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Beitragvon Yonca » 18.04.2006 21:48

Hallo Heidi,

wenn Dein TA einen FIP-Test machen möchte, heißt das nicht, dass Bully dann auch FIP hat. Man macht solche Tests nur, wenn man nicht genau weiß, was die Katze hat um Schlimmes schon mal auszuschließen.

Viel kann ich dazu auch nicht sagen, ich weiß halt nur, wenn eine Katze FIP hat, hat sie einen geblähten Bauch. Aber wenn sich in dieser Hinsicht nichts geändert hat, glaube ich auch nicht dass er FIP hat.

Sollte sich jedoch sein Zustand die nächsten Tage nicht ändern, würde ich auf jeden Fall mal nen FIP Test machen lassen. Bei meiner Katze wurde auch ein FIP-Test gemacht, als der TA nicht weiter wußte und sie hatte auch nichts.

Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass Bully bald wieder fit ist.
LG
Yonca mit den beiden Fellnasen Clarissa und Cherie
:pfote:
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Beitragvon Filou » 18.04.2006 22:24

behalt das nur im auge. mit zecken ist nicht zu spaßen.
ich wär da sehr sehr wachsam
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Beitragvon Filou » 19.04.2006 08:16

nur dass diese scheiß viecher (sorry) jeden mist übertragen
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Beitragvon Baum » 19.04.2006 08:47

Hallo Heidi,

mach dich nicht verrrückt man muss nicht immer vom schlimmsten fall ausgehen und positiv denken....ich drücke dir die daumen das alles wieder gut wird...klar macht man sich verrückt aber das hilft dir nicht und deinem bully nicht am besten einen kühlen kopf bewaren..


birgit
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Beitragvon Mozart » 19.04.2006 11:09

Hallo Heidi,

habe gerade von Bully gelesen. Versuche die Nerven zu behalten. Ein Zeckenbiss ist auch für das Tier nicht ungefährlich. Und ich denke bei einem vergrößerten Lymphknoten eher an die Folgen dieses Bisses, als an den Verdacht auf FIP. Verstehe auch nicht, wieso der TA darauf kommt. Vom zeitlichen Raster her spricht das für mich für eine Infektion!
Ich habe da etwas gefunden: http://www.katze-und-du.at/vetmed1030.htm. Ich würde in jedem Fall die Therapie mit Antibiotikum fortführen. Denn ich denke, dass dies wie beim Menschen ist: durch die Zecke sind Bakterien übertragen worden und es ist zu einer Infektion gekommen (Borreliose?), die beim Menschen auch mit geschwollenem Lymphknoten und Abgeschlagenheit einhergehen kann. Da hilft eben nur ein Antibiotikum.

Wie geht es denn Bully jetzt? Hat er auf das Medi angesprochen? Wenn nicht, sprich mit der TA, warte aber nicht erst die Woche ab und frage gezielt mal nach, ob durch den Zeckenbiss eine Infektion bei Bully ausgelöst worden sein kann.

Halte uns auf dem Laufenden.

Liebe Grüße
Christa
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Beitragvon Manuela » 19.04.2006 11:34

Hallo Heidi

auch wir drücken Daumen und Pfoten, dass es Bully bald wieder gut geht!!

LG

Manuela mit Spike....
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Beitragvon Baby_red » 19.04.2006 16:41

Hallo Heidi,
hab deine Story gerade erst gelesen.

Wie wärs mit einfacher Fruhjahrsmüdigkeit(gibts ja bei uns Menschen auch)

andernfalls denke ich es könnte wirklich was mit der Zecke zu tun gehabt haben.

Von einen FIP Test etc halte ich nicht viel,weil man daraufhin eh keine konkreten Aussagen treffen kann.

Kopf hoch und das wird schon wieder,vielleicht war ja nur mal das Akku leer :wink:
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Beitragvon tari » 19.04.2006 16:54

Mit FIP ist das wirklich so eine Sache.
Áuch die Tests können nie eindeutig sagen, daß es sich um FIP handelt.

Aber ich finde es schon enorm, daß die Tierärzte gleich mal immer auf FIP tippen. Ohne sich das Tier überhaupt richtig anzuschauen.

Meine Süße hatte auch vor ein paar jahren sehr hohes Fieber und war total schlapp. Das erste was der Arzt sagte, war FIP.
Das es auch was anderes sein könnte, ist ihm natürlich nicht in den Sinn gekommen.

Deswegen würde ich mir auch nicht allzu große Sorgen machen deswegen.
Meine Tari ist auch wieder putzmunter trotz des Verdachtes auf FIP.

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Beitragvon Mozart » 19.04.2006 18:44

Oh Heidi, ich freue mich so mit Dir. Und natürlich vor allen Dingen für Bully!!
:wink:
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Beitragvon tari » 20.04.2006 11:39

Ich kenne einige Katzenbesitzerinnen, deren Katzen trotz der Diagnose von FIP immer noch leben und auch schon älter sind.

Solange die Krankheit nicht ausbricht, brauchst Du auch nichts zu befürchten.

Es ist so ähnlich wie Krebs. Jeder Mensch hat Krebs Viren in sich.
Bei dem einen brechen sie aus, bei dem anderen nicht.

bei FIP handelt es sich um Corona Viren.
Meine Tari hat z.B. mehr Corona Viren als normal.
Aber das muß nicht heißen, daß die Krankheit ausgebrochen ist.

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Beitragvon tari » 20.04.2006 11:49

Normalerweise ist es bei einer FIP Erkrankung, daß das Tier auf Antibiotikum nicht anspricht.

Wie kommt denn der Tierarzt überhaupt auf diese Diagnose, daß es FIP sein könnte? Hat er noch andere Untersuchungen machen lassen?

Die Symptome scheinen mir nicht unbedingt typisch für diese Erkrankung.

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Beitragvon Marispor » 25.04.2006 09:14

heidi65 hat geschrieben:Bully verhält sich so , als wäre er nie krank gewesen.


Weiterhin alles Gute für Bully und mach dir keine Sorgen.
Unsere sechs sind alle FIP+.
Herausgefunden haben wir es, als wir vor 2 1/2 Jahren unsere Ruby aus dem TH holten und diese nach ein paar Wochen bei uns wg. Durchfall beim TA checken ließen.

Sie war positiv (obwohl das TH uns versicherte, Ruby wäre gesund) und eine anschl. Untersuchung aller Katzen ergab, dass alle positiv waren.

Das ist nun - wie gesagt - 2 1/2 Jahre her, und selbst Ruby hat vor kurzem ihren 19ten Börsdäj begangen.
Grüße aus der Ludwigshafener StubentigerWG



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